Praxis Dr. Andreas Cycon in Braunschweig - Ringelröteln in der Schwangerschaft
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Ringelröteln in der Schwangerschaft 

Der Erreger der Ringelröteln ist der Parvovirus B 19 (Erythema infectiosum).

Übertragungsweg: Tröpfcheninfektion

Symptome: zunächst unspezifische Krankheitszeichen wie Kopfschmerzen, Fieber, leichte Übelkeit und Durchfall. Nach ca. 2-5 Tagen kommt es zu einer feurigen Rötung der Wangen, 4 Tage darauf entsteht eine girlanden- oder ringelförmige, leicht erhabene Hautrötung.

Nach der Erstinfektion ist man lebenslang immun.

Die Hälfte aller Frauen im gebährfähigen Alter haben keinen Immunschutz!

Infektion in der Schwangerschaft: Diese verläuft bei der Mutter oft ohne Symptome, kann jedoch im ersten Drittel der Schwangerschaft zur Fehlgeburt und bei Infektion im II oder III Schwangerschaftsdrittel zum intrauterinen Fruchttod führen.

Der Virus wird zu ca. 30 % über die Placenta auf das Kind übertragen.

Verhalten bei Infektionsverdacht in der Schwangerschaft, oder bei Kontakt mit Ringelröteln: Sofortige Blutabnahme. Ist ein Immunschutz vorhanden, keine weiteren Maßnahmen.

Wird eine Infektion bestätigt, sind Ultraschall- und Doppleruntersuchungen engmaschig (alle 14 Tage) bis ca. 8 Wochen nach der Infektion durchzuführen.

Da sich der Virus auf die fetale Blutbildung auswirkt, kommt es zu Blutarmut und darauffolgend zur Bildung von fetalem Hydrops (Ergüsse in den Körperhöhlen und Ödembildung beim Kind).

Wird dies bei den Ultraschallkontrollen festgestellt, kann das Kind ab der 18. Schwangerschaftswoche durch eine Bluttransfusion über die Nabelschnur therapiert werden. Ab dem III Schwangerschaftsdrittel wird bei gut ausgereiftem Kind die Entbindung angestrebt.

Fehlbildungen wurden in dem Zusammenhang mit einer Parvovirus B 19 Infektion nicht beobachtet.

Durch das Erkennen und die Therapie der Erkrankung reduziert sich das Risiko eines intrauterinen Fruchttodes von zuvor 90 % auf unter 10 %.

Nach der Geburt sind keine kindlichen Folgeerscheinungen zu erwarten.